Optimierung von Förderschnecken für Holzheizkraftwerke.

„Du kannst gerne auf einen Kaffee vorbeikommen, neue Bauteile benötigen wir allerdings noch keine. Deine Schnecken sehen nach 3 Jahren noch aus wie neu. “ ~ Lukas Hampel – Betriebsleiter HHKW Hollabrunn
In der Welt der Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen sind Holzheizkraftwerke eine verlässliche Quelle für Wärme und Strom. Diese Anlagen verwenden Holzschnitzel als Brennstoff, um durch den Verbrennungsprozess Wärme zu erzeugen, die dann in Fernwärmenetze eingespeist oder in Strom umgewandelt wird. Ein zentrales Element dieser Anlagen sind die Förderschnecken, welche für den Transport von Holzschnitzeln zum Ofen und von Asche vom Ofen verantwortlich sind. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen einen Einblick über die Optimierung von Förderschnecken für Holzheizkraftwerke geben.

Die Herausforderung des Verschleißes

Eines der Hauptprobleme, auf welches ich in Holzheizkraftwerken immer wieder stoße, ist der extrem abrasive Verschleiß, dem die Förderschnecken ausgesetzt sind. Dieser Verschleiß tritt insbesondere im Bereich des Asche Abtransportes auf, da Asche an sich sehr schmirgelnd ist, aber durch die Klumpenbildung zusätzlich Verschleißprobleme auftauchen. Schneckenwendeln und -tröge werden daher sehr stark beansprucht.

In der Regel musste der Betreiber des Holzheizkraftwerkes in Hollabrunn seine Förderschnecken mehrmals im Jahr partiell oder ganz austauschen, was zu erheblichen Stillstandszeiten und Instandhaltungskosten führte.

Die Lösung: Beschichtete Förderschnecken

Um dieses Problem zu beheben, und nachhaltig Betriebskosten zu sparen, habe ich folgenden Lösungsansatz verfolgt: Der Einsatz beschichteter Förderschnecken. Anstatt herkömmlichen Schwarzstahl zu verwenden, werden diese Schnecken mit speziellen Hartbeschichtungen versehen, die sie wesentlich widerstandsfähiger gegen Reibverschleiß machen. Diese Beschichtungen sind speziell für den Einsatz mit abrasiven Materialien wie Asche geeignet und bieten eine erheblich längere Lebensdauer.

Der Fertigungsprozess

Diese Modifikationen der Förderschnecken erfordern einen hoch präzisen Fertigungsprozess, welcher von meinen Partner bestens umgesetzt wird. Zunächst werden die Schneckenwendeln aus einem auf dieses Material angepassten Panzerblechen vorgefertigt und geformt. Anschließend werden sie sorgfältig auf den Schneckenbaum montiert und verschweißt. Die Außenkanten der Schnecke werden anschließend von Hand gepanzert, um zusätzlichen Schutz vor Verschleiß zu bieten. Das Ergebnis sind Förderschnecken, die dem extrem abrasiven Material in Holzheizkraftwerken etwas entgegenzusetzen haben.

Langzeitbetrieb und Wirtschaftlichkeit

Unsere beschichteten Förderschnecken werden in vielen Holzheizkraftwerken in Österreich bereits seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt. Anstatt wie früher die Schnecken zweimal jährlich reparieren zu müssen, laufen diese nun bereits seit mehreren Jahren wartungsfrei und ohne Probleme. Dies reduziert nicht nur die Instandhaltungskosten und Ausfallszeiten, was zu integral reduzierten Betriebskosten führt, sondern stimmt auch Kunden wie Lukas Hampel sehr positiv.

Andere Anwendungen in Holzheizkraftwerken

Neben diesen beschichteten Förderschnecken, habe ich auch für andere Anwendungen in HHKW’s Bauteile entwickelt, welche in verschiedensten Anlagen in Österreich im Einsatz sind: Substrat-Förderschnecken, Schub- oder Kratzböden sowie Verschleißleisten in Brennkammern.
Die Anpassung dieser Technologie an verschiedene Anwendungen bietet Potenzial für erhebliche Kosteneinsparungen und eine längere Lebensdauer von Anlagenteilen.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass sich die Optimierung von Förderschnecken durch spezielle Beschichtungen als äußerst effektive Lösung für die Herausforderungen in Holzheizkraftwerken erwiesen hat. Der Einsatz dieser Technologie kann nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch die Zuverlässigkeit und Effizienz der Anlagen verbessern. Die Investition in hochwertige, beschichtete Förderschnecken zahlt sich langfristig aus und trägt zur nachhaltigen Energieerzeugung und Ressourcennutzung bei.